Periode und Pille absetzen

Das Ausbleiben der Periode nach der Pilleperiode nach pille absetzen

Nicht selten hört man von Frauen, die nach dem Pille absetzen ein Ausbleiben der Periode feststellen und sich daher große Sorgen um Ihren Zyklus machen. Gerade dann, wenn man sich als Frau ein Kind wünscht und sich deshalb für das Absetzen der Pille entschieden hat, kann das Ausbleiben der Periode zu einer großen Belastung werden, da man beginnt, an der eigenen Fertilität zu zweifeln.

 

Um zu verstehen, warum es zum Ausbleiben der Periode kommen kann, muss man kurz beleuchten, wie die Anti-Baby-Pille funktioniert. Die Pille ist ein Ovulationshemmer und unterdrückt den monatlichen Eisprung. Die monatliche Blutung, die dennoch auftritt, ist eine sogenannte Entzugsblutung, die in der Pillen-Pause eintritt und daraus resultiert, dass dem weiblichen Körper in dieser Phase die künstlich hinzugefügten Sexualhormone entzogen werden.1 Durch die Einnahme der Pille wird dem weiblichen Körper eine ständige Schwangerschaft vorgegaukelt, was auch dazu führt, dass die körpereigene Produktion von Hormonen verändert wird. Nach dem Absetzen der Pille kann es aufgrund des Hormonhaushaltes zu Irritationen im weiblichen Körper kommen, die auch ein Ausbleiben der Periode mit sich führen.

 

Ausbleiben der Periode – Studienlage

Inwiefern sich die Anti-Baby-Pille auf die weibliche Fertilität auswirkt und wann der Zyklus nach dem Pille Absetzen wieder in vollkommen geregelten Bahnen verläuft, stand bisher nur selten im Zentrum wissenschaftlicher Untersuchungen.2 Während frühere der wenigen Studien Ergebnisse aufzeigten, die eine schnelle Rückkehr der Periodenblutung und des Eisprungs versprachen, weisen neuere Studien immer öfter auf Zyklusstörungen und Probleme mit der Regelblutung, sowie einem durch die hormonelle Verhütung bedingten Ausbleiben der Periode hin. In diesem Zusammenhang kann man immer öfter von der sogenannten Post-Pill-Amenorrhoe lesen – einem Krankheitsbild, bei dem die Periode nach dem Absetzen der Pille erst einmal für drei bis vier Monate vollkommen ausbleibt. Auch nachdem sich der Zyklus nach dem Absetzen der Pille scheinbar reguliert hat und die Blutung einige Monate regelmäßig kam, kann es noch zu einer Amenorrhoe und somit zu einem Ausbleiben der Periode kommen.

 

Ausbleiben der Periode – Die Ursachen

Was genau die Ursache für das Ausbleiben der Periode ist, konnte anhand der Forschungsergebnisse jedoch nicht wirklich festgemacht werden. Man geht davon aus, dass der Hormonhaushalt der Frau erst wieder in ein Gleichgewicht finden muss und der Produktion körpereigener Hormone erst wieder stabilisiert werden muss. Ein Hormonstatus, welcher von einem Gynäkologen gemacht wird, kann hierüber Aufschluss geben.

 

Man sollte jedoch auch bedenken, dass andere Ursachen ein Ausbleiben der Periode verursachen oder begünstigen können. Hierzu zählt vermehrter Stress, Leistungssport und auch Essstörungen. Auch kann es sein, dass der Zyklus bereits vor der Einnahme der Anti-Baby-Pille Unregelmäßigkeiten aufwies, die in Vergessenheit geraten sind und andere gesundheitliche Ursachen, wie zum Beispiel PCO (polyzystisches Ovar-Syndrom), haben.

 

Haben Sie die Pille abgesetzt und machen sich nun Sorgen, weil Sie vom Ausleiben der Periode betroffen sind, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen und mit diesem die Thematik eingehend besprechen.

 

Ausbleiben der Periode – Zyklusbeobachtung kann Aufschluss geben

Um die genauen Ursachen für das Ausbleiben der Periode zu ermitteln, kann es helfen, den Zyklus nach dem Pille absetzen genau zu Beobachtung und unter die Lupe zu nehmen. Ein tägliches Messen der Basaltemperatur kann Ihnen zum Beispiel anhand der Veränderung der Zykluskurve verraten, ob Sie einen Eisprung haben und wie lange Ihre Zyklushälften sind. Anhand dieser Daten fällt es Ihrem behandelnden Gynäkologen sicherlich leichter, sich ein Bild von Ihrem Körper nach dem Absetzen der Pille zu machen und die Ursache für das Ausbleiben der Periode ausfindig zu machen.

 


1 Langbein, Kurt/ Martin, Hans-Peter/ Weiss, Hans: Bittere Pillen. Nutzen und Risiken der Arzneimittel. Ein kritischer Ratgeber. Köln 2014, S. 845.

2 Raith-Paula, Frank-Hermann et al. Natürliche Familienplanung heute. 4. Auflage. Springer Medizin Verlag. 2008, S. 66.