In Deutschland existieren bislang eher wenige Studien, die aussagekräftige Zahlen zum Thema Pille und zum Absetzen des hormonellen Kontrazeptivums liefern.
In den USA wurden hingegen schon einige Studien genau zu dieser Thematik durchgeführt, welche verblüffende Ergebnisse mit sich gebracht haben.
In einer dieser amerikanischen Studien wurden beispielsweise 1716 Frauen unter 25 Jahren einmal 3 und einmal 6 Monate nach dem Beginn der Einnahme befragt. Von diesen Frauen entschieden sich fast 60 %, die Pille innerhalb des ersten halben Jahres wieder abzusetzen. Die meisten von ihnen klagten dabei über Nebenwirkungen, mit welchen sie sich nicht im Alltag belasten wollten.1
Eine der wenigen, in Deutschland durchgeführten Studien, wurde vom Forschungsprojekts NFP (Natürliche Familienplanung) abgehalten und ausgewertet. Aus der Studie konnten verschiedene Erkenntnisse bezüglich der Pilleneinnahme und auch bezüglich des Absetzens der Pille gewonnen werden. Die Zahlen zeigen zusammengefasst folgende Ergebnisse:
Zur Sicherheit der Pille gibt es bereits einige Zahlen, jedoch sind viele dieser Studien nicht unabhängig durchgeführt worden. Die Pille gilt noch immer als sehr sicheres Verhütungsmittel, doch sind die offiziellen Sicherheitsangaben wirklich allgemeingültig?
Die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird mit Hilfe des Pearl Index angegeben. Der offizielle Pearl Index liegt bei 0,1 bis 0,9. Das bedeutet, dass im Jahr von 1000 Frauen trotz der Einnahme des oralen Kontrazeptivums 1-9 Frauen schwanger werden. Diese Angaben gehen jedoch davon aus, dass die Pille auch genau nach Anweisung eingenommen wird und der Nutzerin keine Fehler unterlaufen. Studien und Zahlen zu diesem Thema zeigen jedoch, dass Anwendungsfehler im Grunde zum Alltag vieler Nutzerinnen gehören, was natürlich die Frage aufwirft, wie sicher die Pille tatsächlich ist.
Studien zur tatsächlichen Sicherheit zeigen zum Beispiel, dass durchschnittlich 1-2 Pillen pro Zyklus vergessen werden, was die Zahlen zur Sicherheit der Pille bereits deutlich verändern kann.3
Betrachtet man sich die Fakten und Zahlen zur Pille ist auch interessant, dass der Verhütungstrend sich seit einigen Jahren weg vom oralen Kontrazeptivum entwickelt. Dies lässt sich daran festmachen, dass die Anti-Baby-Pille in den letzten Jahren immer weniger verschrieben wurde und zum Einsatz kam. Während die Pille im Jahr 2003 noch 27 Millionen Mal verkauft wurde, waren es im Jahr 2013 nur noch 19 Millionen Frauen, die aus Verhütungszwecken auf das Hormonpräparat zurückgriffen.4
Warum sich dieser Trend so entwickelt, kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Eine bessere Aufklärung der Patientinnen über mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie eine Weiterentwicklung alternativer Verhütungsmethoden im Bereich der IUPs (Intrauterinpessare), wie der Gynefix Kupfekette, können hierfür als Ursache in Betracht gezogen werden.
Hier erfahren Sie mehr über die alternative und hormonfreien Verhütungsmethoden!
1 Oral Contraceptive Discontinuation: Do Side Effects matter? 1.Apr.2008, Carolyn L. Westhoff et al
2 Raith-Paula et al., Natürliche Familienplanung heute, 4. Aufl. 2008, 60-64.
3 Prof. Dr. med. Michael Ludwig, Hormonelle Kontrazeption, 2009.
4 Vgl. Langbein, Kurt/ Martin, Hans-Peter/ Weiss, Hans: Bittere Pillen. Nutzen und Risiken der Arzneimittel. Ein kritischer Ratgeber. Köln 2014, S. 849.