Spirale nach dem Pille absetzen?

Nach dem Pille absetzen entscheiden sich manche Frauen für eine Spirale zur Verhütung. Vor allem dann, wenn Sie auf der Suche nach einer Langzeitverhütung sind, bietet es sich an, auf ein IUP (Intrauterinpessar) zurückzugreifen. Spiralen zur Verhütung gibt es unterschiedliche. Manche wirken über die Abgabe von Kupferionen. Dazu werden Kupferspiralen und die Gynefix® Kupferkette gezählt. Andere wirken über die Abgabe von Hormonen.

Welche Art der Spirale für Sie nach dem Pille absetzen die passende ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt.

Die Kupferspirale nach dem Pille absetzen

Die Kupferspirale besteht aus einem Kunststoffstäbchen in T-Form, das mit einem Draht aus Kupfer umwickelt ist. Es gibt dieses IUP, welches der Verhütung dienen soll, in unterschiedlichen Formen und in verschiedenen Größen. Welche Größe passend ist, entscheidet in der Regel der Frauenarzt, der die Spirale auch einsetzen muss. Nach dem Einsetzen wird der Sitz des IUP etwa alle halbe Jahre mittels Ultraschall kontrolliert, damit der Arzt ausschließen kann, dass die Spirale verrutscht ist.

Durch die Abgabe von Kupferionen werden die männlichen Spermien gelähmt und abgetötet. Auch die Schleimhaut in der Gebärmutter und der Zervixschleim verändern sich, wodurch ein Einnisten einer eventuell befruchteten Eizelle verhindert wird.

Eine Kupferspirale verbleibt, je nach Modell und Anbieter zwischen 5 und 10 Jahre in der Gebärmutter und leistet einen Verhütungsschutz zwischen 0,3 und 0,8.1

Die klassische Kupferspirale ist nicht unbedingt für Frauen geeignet, die noch kein Kind geboren haben, denn erfahrungsgemäß wird sie dann häufiger vom Körper abgestoßen. Das geschieht meist unbemerkt während der Monatsblutung. Auch sind einige Nebenwirkungen möglich. Eventuell können Sie unter einer verstärkten Regelblutung leiden und die Schmerzen vor der Blutung können zunehmen. Falls die Spirale nach dem Absetzen der Pille trotzdem zu einer Schwangerschaft führt, muss sie schnellstmöglich entfernt werden, da es sonst eine höhere Wahrscheinlichkeit für Fehlgeburten gibt.

Die Gynefix® Kupferkette als Verhütungs-Alternative

Spirale nach Pille absetzenWenn Sie noch jünger sind oder noch kein Kind geboren haben, könnte nach dem Pille absetzen auch die Kupferkette für Sie eine Möglichkeit sein. Die Kupferkette zur Verhütung ist eine Weiterentwicklung der Kupferspirale, wobei der Wirkmechanismus an sich ähnlich ist. Auch hier wird die Beweglichkeit der Spermien durch die Abgabe von Kupferionen eingeschränkt und durch Veränderungen der Schleimhaut eine Einnistung einer eventuell befruchteten Eizelle verhindert.

Der größte Unterschied zur klassischen Kupferspirale liegt in der Form der Kupferkette. Dabei handelt es sich nämlich tatsächlich, wie der Name bereits verrät, um eine Kette. Je nach Größe der Kupferkette Gynefix® befinden sich vier, bzw. sechs Kupferelemente auf einem körperverträglichen Nylonfaden. Die sterile Kupferkette wird von einem geschulten Facharzt mit dem Verankerungsknoten in der Gebärmutterwand fixiert. Die Kupferkette benötigt im Vergleich zur klassischen Kupferspirale weniger Raum in der Gebärmutter, wodurch es seltener zu Verletzungen oder Vernarbungen kommt. Auch der Tragekomfort wird bei der Kupferkette oft als angenehmer und weniger störend empfunden.

Die Kupferkette bietet einen Verhütungsschutz von 0,1-0,5 und kann 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben.2

Die Goldspirale zur Verhütung

Sie können sich nach dem Absetzen der Pille auch für eine Goldspirale entscheiden. Diese ähnelt äußerlich der Kupferspirale, sie ist jedoch nicht mit klassischem Kupfer, sondern mit Goldkupferdraht umwickelt. Die Goldspirale in der jüngsten Generation ist sehr klein und flexibel und soll relativ gut verträglich sein. Allerdings besteht auch hier wieder eine geringere Verträglichkeit für Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, denn es kann zu Schmerzen und Blutungen kommen. Der Wirkmechanismus ist der Gleiche wie bei den Modellen aus Kupfer. Hinzu kommt jedoch die antibakterielle Wirkung von Gold, wodurch das Infektionsrisiko reduziert werden soll.

Die Hormonspirale als Verhütungsmittel

Die einzige Form eines hormonellen IUPs ist die Hormonspirale, die ebenfalls nach dem Pille absetzen verwendet werden kann. Sie besteht aus Kunststoff, enthält jedoch ein Hormondepot, anstelle des Kupferdrahtes, in dem kleinen Schaft der T-Form. Durch die künstlichen freigesetzten Hormone wird der Zervixschleim im Gebärmutterhals verdickt, sodass Spermien diesen nicht mehr passieren können.

Durch das enthaltene Gestagen wird außerdem der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut beeinflusst, sodass auch hier eine eventuell befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann. Nachteilig bei der Hormonspirale zur Verhütung ist vor allem, dass dem Körper weiterhin künstliche Hormone zugeführt werden, sodass die typischen Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen, Kopfschmerzen, Akne, Nervosität, depressive Verstimmungen oder ein Verlust der Libido auftreten können.

Vor- und Nachteile der Spirale zur Verhütung

Nicht für alle Frauen ist die Spirale zur Verhütung geeignet. Sie sollten mit dem Frauenarzt besprechen, ob für Sie eher eine Spirale oder die Gynefix® Kupferkette geeignet ist. Die Gynefix® Kupferkette ist durch die verschiedenen Längen im Grunde fast für jede Frau geeignet.

Alle IUPs zur Verhütung haben gemeinsam, dass sie zur Langzeitverhütung geeignet sind und zwischen drei und zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben können. In dieser Zeit müssen Sie sich also über die Verhütung keine weiteren Gedanken machen.

Der Sitz muss regelmäßig überprüft werden, jedoch genügen hier meist halbjährliche oder jährliche Untersuchungen. Ein großer Vorteil für die Verhütung ist, dass sie bis auf die Hormonspirale hormonfrei ist, das heißt, der Körper wird nicht in seiner natürlichen Hormonproduktion eingeschränkt. Nachteilig können die Nebenwirkungen wie Blutungen und Schmerzen sein, die jedoch bei der Gynefix® Kupferkette nur selten auftreten.3, 4

Falls Sie nicht auf ein IUP zur Verhütung zurückgreifen möchten, könnte Sie dieser Artikel über weitere hormonfreie Verhütungsalternativen interessieren!